Sonderfolge 2 zum Weihnachtsmarkt-Anschlag: Die Opfer im Fokus

Shownotes

In dieser Folge blicken wir hinter die Schlagzeilen und rücken die Menschen in den Mittelpunkt, die der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt getroffen hat. Wir sprechen darüber, wie viele verletzt oder getötet wurden, welche Folgen sie bis heute tragen und wie sie in den Stunden und Wochen nach dem Ereignis unterstützt wurden. Gemeinsam mit unseren Gästen beleuchten wir, warum es wichtig ist, über Opfer zu berichten, und wie schwierig es ist, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wir erzählen von schnellen Hilfsangeboten, psychologischer Betreuung und finanzieller Entschädigung – aber auch von den Herausforderungen, denen Betroffene begegnen. Uns interessiert: Wurde genug getan und was bleibt nach so einem Ereignis für die Opfer und die Stadt?

KONTAKT ZU DEN HOSTS: max.hunger@mz.de und julius.lukas@mz.de AKTUELLE INFORMATIONEN ZUM ANSCHLAG: mz.de und volksstimme.de

Mitteldeutsche Zeitung

https://www.mz.de/

Volksstimme

https://www.volksstimme.de/

Bundesopferbeauftragter

https://www.bundesopferbeauftragter.de/

Opferhilfefonds Sachsen-Anhalt

https://ms.sachsen-anhalt.de/themen/gesundheit-und-pflege/gesundheit/sozialpsychiatrischer-dienst/opferhilfe/

Transkript anzeigen

00:00:05: Hinter den Headlines, der Recherche-Podcast für Sachsen-Anhalt.

00:00:19: Max.

00:00:20: Julius.

00:00:21: Hinter den Headlines, der Recherche-Podcast der Mitteldeutschen Zeitung für Sachsen-Anhalt.

00:00:25: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge.

00:00:28: Das ist die Folge zwei unserer Sonderstaffel zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt.

00:00:35: In der vergangenen Staffel haben wir uns darum gekümmert, was damals am zwanzigsten Dezember, im Magdeburg, ist.

00:00:42: sind das durchgegangen mit unseren Volksstimme-Kollegen Matthias Fricke und Alexander Walter.

00:00:46: Und die beiden sind jetzt wieder bei uns.

00:00:48: Hallo, ihr beiden.

00:00:49: Ja, hallo.

00:00:49: Hallo.

00:00:50: Ja, danke, dass ihr euch noch mal die Zeit genommen habt, damit uns weiter zu machen, das weiter aufzuarbeiten.

00:00:57: Ja, heute in dieser Folge wollen wir uns jetzt um die Opfer des Anschlags kümmern und da ein bisschen nachvollziehen, wer da zu Schaden gekommen sind.

00:01:05: Das ist ja eine enorme Menge an Menschen gewesen.

00:01:08: Genau, also ... Wir haben ja schon in der vorangegangenen Folge gehört, was das, also es ist eine sehr chaotische Situation war damals.

00:01:18: Die ersten Eindrüge vor Ort, da weiß man natürlich nicht genau, was passiert ist.

00:01:22: Dann hat sich ja aber die Information sortieren sich ja dann relativ schnell danach.

00:01:25: Wie schnell war euch denn klar, wie viele Menschen, also das ist ja der Haupt, würde ich sagen, Gradmesser, um zu gucken, was ist ja eigentlich passiert, wie schlimm ist das?

00:01:35: Wie schnell war euch klar, wie viele Menschen dazu Schaden gekommen sind?

00:01:39: Naja, im Prinzip erst im Laufe der Nacht kam ja die Meldung dann rein.

00:01:46: Wie viele Verletzte es dann war, das ging dann, glaube ich, los bei hundert und das wurden dann immer mehr, immer mehr.

00:01:55: Ja, also bis zum Schluss ist jetzt mehr als drehundert zum Teil Schwerstverletzte waren.

00:02:02: Schwerstverletzte heißt also auch mit Amputationen und also wirklich mit lebenslangen Folgen.

00:02:11: Und auch bei den Toten, da hieß es zum Anfang, glaube ich, fünf Tote und also praktisch vier Frauen und ein neunjähriger Junge.

00:02:23: Und das hat sich dann leider auch nochmal nach oben korrigiert, irgendwann Tage später auf sechs.

00:02:33: Die sind gestorben durch den Aufprall einfach durch dich.

00:02:36: Genau.

00:02:38: Die Verletzungen waren sehr unterschiedlich.

00:02:42: Einige Opfer sind zwar überrollt worden.

00:02:46: die meisten aber halt von dem Auto auf irgendeine Art und Weise erfasst bzw.

00:02:52: auch durch herumfliegende Tische getroffen und man muss sich das hervorstellen, also wenn selbst bei einer Aufprallgeschwindigkeit von forty-eight kmh was das für eine Wucht ist und das hat natürlich total folgen.

00:03:09: Und wenn ich vielleicht das gleich ergänzen kann, weil das ich sehr beeindruckend fand im Untersuchungsausschuss, kann das ja auch dann zur Sprache.

00:03:20: Es waren dort von... Also von der, glaube ich, Universität, vom städtischen Klinikum war, glaube ich, was die Unfallchirurgie, die hat dort ihre Weihnachtsfeier haben die da gehabt.

00:03:34: Auf dem

00:03:35: Weihnachtsmarkt.

00:03:35: Auf

00:03:35: dem Weihnachtsfeier.

00:03:37: Also die hatten ihre Weihnachtsfeier und waren halt viele Schwestern, also praktisch medizinisches Personal durch reinen Zufall vor Ort.

00:03:46: Und das hat natürlich auch... dazu beigetragen, dass also relativ schnell gut erste Hilfe geleistet werden konnte.

00:03:53: Also die Polizei, die hat seit Jahr zwei tausend siebzehn, glaube ich, erst in ihrem Medipax diese Ternekies.

00:04:03: Das sind so eine Spezialmittel, wo man halt Atelier im Blutungen abklemmen kann.

00:04:10: Und auch durch solche Zufälle, dass sie das halt direkt vor Ort hatten, konnten sie also sehr schnell, sehr gut, auch erste Hilfe leisten.

00:04:19: Und ich glaube auch, das hat dazu beigetragen, dass wir nicht noch mehr Todesopfer da hatten.

00:04:27: Absolut, also du hast schon ein bisschen gesagt, das ist jetzt so eine Statistik aus dem Mai, das ändert sich auch immer noch mal.

00:04:33: Also über dreieinhalb Verletzte dauern dann zweiundfünfzig Kinder, waren es im Mai, das ist auch in dieser Dimension natürlich Wahnsinn.

00:04:38: Und neben den ganzen körperlich verletzten, also sechs Toten, hat es auch schon gesagt, sind natürlich auch noch... ... hoffenweise Leute, die da mit psychischen Belastungen rausgegangen sind, ... ... die natürlich was gesehen haben dort, ... ... oder dieses Ausmaß, dieses Chaos gesehen haben, ... ... was natürlich auch noch mal ... ... ja, einen Eindruck hinterlässt, ... ... der dann auch aufgearbeitet werden muss.

00:04:58: Genau, vielleicht noch mal ganz kurz ... ... so einen Schritt zurück.

00:05:01: Wir im Journalismus sozusagen ... ... berichtet man ... eben auch über Opfer.

00:05:06: Vielleicht könnt ihr noch mal ganz kurz ein bisschen einordnen, warum macht man das eigentlich?

00:05:09: Weil im Prinzip könnte man ja sagen, lass die jetzt irgendwie in Ruhe, die haben was Furchtbares erlebt, jetzt müsst ihr da auch noch irgendwie probieren, mit ihnen zu reden oder so.

00:05:17: Das klingt ja immer so ein bisschen Sensationslüstern, aber ich glaube, es hat ja trotzdem auch eine richtige Funktion.

00:05:23: Ich bin so auch von einer Opfergruppe ... angesprochen worden.

00:05:27: Das ist eine interessante Frage, also von einem Pfarrer, dass ich mal mit dieser Opfergruppe rede, warum wir Medien nur den Täter in den Vordergrund stellen und nicht die Opfer.

00:05:43: Und dann muss ich denen halt auch sagen, ja, das hat einfach erstmal den Grund, dass uns aus datenschutzrechtlichen Gründen erst mal sehr die Hände gebunden sind.

00:05:55: Das heißt, wir laufen ja nicht aktiv durch die Gegend und versuchen jetzt auf Teufel kommen raus, irgendwie einen Opfer zu finden, sondern wir stehen zwar offen dafür da und wollen das auch, weil ich das natürlich genauso sehe, dass die Opfer im Mittelpunkt stehen sollten und nicht der Täter.

00:06:15: Aber es ist eben sehr schwer, das auch umzusetzen.

00:06:20: Wenn ich das noch ergänzen kann, also von dieser Seite wird uns auch immer wieder mal gesagt, also ihr berichtet zu viel über ein Täter, das haben wir hier auch erlebt, wobei man dazu natürlich auch sagen muss, uns geht es auch um Ursachenklerung und um die Frage nach dem Warum, die sich natürlich jeder stellt und die beantwortet sich darüber, dass man den Täter besser kennenlernt, was hat ihn dazu bewogen, warum er das gemacht hat, wie er das gemacht hat, so weiter.

00:06:47: Das beantwortet sich darüber natürlich zuallererst, ja.

00:06:50: Deswegen beschäftigen wir uns immer viel mit dem Täter.

00:06:54: Und dann, wie Matthias ihm schon gesagt hat, ist es auf der anderen Seite auch schwierig, mit Opfern ins Gespräch zu kommen, die darüber sprechen möchten.

00:07:02: Da, wenn man natürlich Privatsphäre waren und solche Dinge.

00:07:06: Aber ihr seid ja mit ein paar Opfern ins Gespräch gekommen.

00:07:09: Wie hat denn die Kontaktaufnahme stattgefunden?

00:07:11: Wie hat das funktioniert?

00:07:13: Die haben sich ... ... über unsere Lokalredaktion ... ... von sich aus gemeldet ... ... zum großen Teil.

00:07:18: Also tatsächlich ... ... beziehungsweise ... ... ja, einmal noch ... ... vermittelt, glaube ich ... ... über andere Wege, aber ... ... im Wesentlichen haben die sich selber gemeldet.

00:07:31: Jetzt ... ... es ist schwierig, habt ihr ja beschrieben, ich glaube, ... ... du, Jürgen, hast dich damit auch mal beschäftigt?

00:07:36: Ja, ich hab's ... Und

00:07:37: war deine Erfahrung?

00:07:38: Ja, also auch schwierig.

00:07:38: Also ich mach's dann in den Fällen immer so, ... ... dass ich den Leuten ... die frage auf welchen weg auch immer?

00:07:43: also man kriegt ja dann doch irgendwie ein bisschen was raus auch über bestimmte spendenaktionen die es gibt und so kann man sich dann schon so ein bild machen wer da vielleicht opfer sein könnte und ich probiere das dann immer einfach die anzufragen wie auch immer man die kriegt ob am telefon oder eben dann nur per nachricht über soziale medien oder mail oder so und schildere das und frage halt ob sie da irgendwie.

00:08:03: ... die Bedarf sehen zu reden, ob sie das möchten und ... ... stellt ihnen das sozusagen frei, ist ja auch logischerweise, ... ... man kann ja kennen vor dem Mikrofon Zerren, ... ... das sollte man ja auch nicht machen, ... ... das wäre auch total unangemessen.

00:08:14: Und ich habe zum Beispiel eine Rückmeldung, ... ... also es waren anscheinend, ... ... also da gab es nicht viele Rückmeldungen drauf, ... ... sozusagen eine die Tochter einer Toten, ... ... das war die Frau, die zuletzt gestorben war im Krankenhaus noch, ... ... die hat sich zurückgemeldet, ... ... und die hat mir zum Beispiel geschrieben, dass es ... schön findet, dass man sich da gemeldet hat, dass man auch an die Opfer denkt.

00:08:32: Sie wollte in dem Fall jetzt einfach nicht sagen, weil für sie, sie hatte schon viele Nachrichten von Leuten, die ihre Mutter kannten, bekommen und hat gesagt, naja, also das reicht ihr sozusagen und sie muss jetzt erst mal gucken, wie sie selber damit umgehen muss.

00:08:45: Und das war dann für mich auch in Ordnung, da macht man dann noch nichts weiter oder schreibt dann einfach noch einmal nicht zurück und sagt, danke für das, dass wir geschrieben haben und belässt das dann.

00:08:53: Dabei.

00:08:53: Und die andere Seite ist eben, was Matthias, du ja auch eben schon gesagt hast, dass es natürlich auch der beste Weg ist, immer wenn die Opfer sich selber melden und es manchmal eben auch Sachen gibt, wo die auch an die Öffentlichkeit treten, weil sie halt eine bestimmtes Anliegen haben.

00:09:06: Und das gibt es ja durchaus auch.

00:09:08: Also zum Beispiel war die Familie des getöteten Jungen,

00:09:11: die

00:09:11: auch offensiv selbst über soziale Medien in die Öffentlichkeit gegangen sind, weil die lange keinen Zugang zur... Leiche ihres Sohnes bekommen hatte die Mutter, weil dann noch sehr lange an der Gerichtsmedizin war, zum Beispiel.

00:09:24: Und das sind dann so Anliegen, wo man natürlich auch als Medium darüber berichtet, weil es natürlich auch von einem öffentlichen Interesse ist.

00:09:32: Jetzt ist es so, wir wissen, es gibt über dreieinhalb Verletzte, sechs Tote.

00:09:38: Jetzt ist das alles schon lange her oder vergleichsweise lange her.

00:09:43: Aber wir haben ja auch darüber gesprochen, das ist teilweise ... Verletzungen gibt, die die Menschen erleben, lang beeinträchtigen und es ja auch psychische Nachwirkungen bestimmt gibt.

00:09:52: Was wisst ihr denn über, wie es den Opfern heute geht?

00:09:57: Ja, vielleicht bloß ganz kurz eine Zahl, die, also ich kenne jetzt keine aktuellere, aber es sind tausend, sechshundert Menschen, die sich beim Bundesopferbeauftragten gemeldet haben, die in irgendeiner Weise Betroffene sind.

00:10:13: Reitungssanitäter, Ersthelfer sein oder in der Nähe stehende, die den Anschlag gesehen haben und dann auf irgendeine Art und Weise auch psychisch betroffen sind.

00:10:28: Und ich kann mir das ganz gut vorstellen, dass ein das bewegt, dass das auch traumatisiert.

00:10:36: Und ich habe da auch von einem Fall gehört, da gab es eine Frau, die war gar nicht auf dem Weihnachtsmarkt, hatte aber mal so ein Unfall und ist dadurch retraumatisiert worden.

00:10:50: Ja, auch sowas gibt es.

00:10:51: Also das gibt die unterschiedlichsten Formen, sagen wir mal der psychischen Verletzung und das wurde in dem Fall hier, glaube ich, nicht unterschätzt.

00:11:05: Gott sei Dank, also da hat man also relativ schnell reagiert und du hattest ja auch darüber geschrieben.

00:11:16: Woran ich mich jetzt erinnere?

00:11:19: Ich hatte nach dem Anschlag ein Gespräch in der Uniklinik mit dem Klinikleiter und dem Chef der Psychosomatik, glaube ich, war es damals.

00:11:30: Die haben damals eine sehr engmarschige psychologische Betreuung der Opfer eingerichtet, die auch länger andauern sollte, das kann ich dazu sagen.

00:11:38: Und ich weiß aus dem Bekanntenkreis, dass es Leute gab, die auf dem Weihnachtsmarkt waren, die jetzt selber nicht involviert waren in diesem Unfall, die aber bis heute ein Problem damit haben, beispielsweise auf solche Veranstaltungen zu gehen, auf der sich viele Menschen aufhalten, das weiß

00:11:53: ich.

00:11:55: Wie wird es sich allgemein, also was gibt es da für Angebote für die Opfer?

00:11:57: Es gibt diese medizinische Betreuung, aber darüber hinaus, du hattest ja, Matthias, gerade auch angesprochen, Opferbeauftragter.

00:12:05: Das Bundes ist ja auch einer, es gibt doch, glaube ich, einem Land.

00:12:08: Das Land ist beauftragte

00:12:10: vor Dr.

00:12:11: Thiasen, genau.

00:12:12: Ja, also wie gesagt, die haben gleich zwei Tage... glaube ich, zwei Tage nach dem Anschlag die Briefe rausgeschickt, also an diejenigen, die bekannt waren durch die Polizei und haben den gleichen Angebote gemacht in Form von, also erstmal psychologischer Betreuung, haben dann die Stelle, wahrscheinlich auf die Stelle verwiesen, wo mein Kollege dann auch vor Ort war und auch gleich Nothilfen, Angeboten und so weiter und so fort.

00:12:48: Also das lief wohl tatsächlich sehr gut, was auch beeindruckend ist, weil das ja mal schwierig ist mit den Krankenkassen und mit den anderen, dass die Stellen der zychologischen Betreuer erhöht haben oder zykiatrischen Betreuer.

00:13:11: ...

00:13:14: ist auch nicht ganz selbstverständlich.

00:13:15: Also weil Sie einfach erwartet haben, dass da jetzt zu viele Leute auf einmal kommen?

00:13:18: Genau, genau.

00:13:18: Da haben die Psychotherapie-Stellen ... ... im Raum Akteburg tatsächlich auch erhöht, ja.

00:13:24: Sobald ich weiß, gab es auch ... ... finanzielle Entschädigung.

00:13:29: Ja.

00:13:30: Könnt ihr dazu was sagen?

00:13:31: Also haben die Opfer auch Geld bekommen?

00:13:34: Ja, also was mir bekannt ist, ist das Land, seinen sogenannten Opferhilfefonds aufgestockt hat.

00:13:40: Den gab es ja schon, glaube ich, nach dem Halleattentat vor ein paar Jahren.

00:13:44: Der lag zuletzt bei fünfzigtausend Euro und wenn ich jetzt die richtige Zahl im Kopf habe, haben sie den auf fünfhunderttausend Euro erhöht.

00:13:52: Und von dem Geld sind jetzt knapp dreihunderttausend Euro ausgezahlt, vor allem an Angehörige beziehungsweise Opfer dieses Anschlags in Magdeburg.

00:14:02: Dem komme ich jetzt, aber wenn ich jetzt Opfer eines Verbrechens werde und es gibt einen Prozess am Land gerichtet und es gibt Totschlag, dann zum Beispiel wegen Totschlags oder so kriegt man ja nicht ausgezahlt.

00:14:11: Das ist also für Opfer die ... Ja, von Terror, von öffentlichen Attentaten.

00:14:17: Oder

00:14:17: Amok, also Großschranz lang, genau.

00:14:23: Okay, also ... Aber so genaue Zahlen kann man da jetzt nicht sagen, das Klub gibt zur Abstufung, wer wie viel kriegt, zu sagen.

00:14:29: Das hängt dann immer davon ab, wie Nahmann an Todesopfern dran war und so weiter.

00:14:34: Aber es wurde auf jeden Fall was gezahlt, weil das war zum Beispiel auch etwas, wo ich mich beim Halleanschlag erinnere, dass da lange irgendwie gekämpft wurde, um welche Zahlung und so.

00:14:44: Ich glaube, die sind teilweise auch mit bei den Auszahlungen vom Opferhilfefonds auch dabei.

00:14:50: Ja, es wurde auch Geld gesammelt.

00:14:51: Genau.

00:14:52: Das kam ja auch noch dazu.

00:14:55: Okay, vielleicht bei den Opfern ist es noch so.

00:14:57: ein Seitenaspekt, der jetzt auch erst zuletzt aufkam, wo ihr natürlich auch drüber berichtet habt, ist, dass ein paar der Opfer auch Briefer aus dem Gefängnis bekommen haben.

00:15:10: Vom Attentäter selber von Taleb A. Wie konntest du dazu kommen?

00:15:15: Ja, das ist nicht so hundertprozentig geklärt, aber es liegt natürlich auf der Hand.

00:15:22: dass er natürlich die Akte bekommen hat von seinem Anwalt, was ja auch das gute Recht ist.

00:15:29: Er ist ja beschuldigter erst mal in einem Strafverfahren und nach unserem Rechtssystem hat er natürlich das Recht, die Vorwürfe zu kennen, die gegen ihn vorliegen und natürlich auch die Akte zu lesen.

00:15:43: Und das ist so ein bisschen das Problem, dass in der Akte natürlich dann auch die Opferdaten stehen.

00:15:50: Und da wird er dann die Opferdaten sich rausgeschrieben haben und den Opfern hat er dann halt Briefe geschrieben, was natürlich ein Undink ist, wie ich finde, weil es natürlich noch mehr erst mal zu einer Redraumentsituation führt und natürlich auch ... weiter Angst und Schrecken ein.

00:16:16: Wenn man plötzlich da ein handschriftlich geschriebenen Brief auf den karierten Papier runtergeschrieben, so nach dem Motto, ja, es tut mir leid, aber und dann kommen ...

00:16:30: Genau, was weiß man, was da drinsteht?

00:16:32: Ja, genau, er hat sich mehr oder weniger entschuldigt, schreibt dann aber lang und breit, warum er sie macht hat.

00:16:41: Also ... Natürlich sehr nazistisch,

00:16:46: bewegter

00:16:47: Brief, auf sich selbst bezogen, weil die Flüchtlingshilfe, die sekundäre Flüchtlingshilfe, mit der seit Jahren Streit ist und keiner wollte ihm zuhören.

00:17:01: Genau, zum Täter, da kommen wir noch in der nächsten Folge.

00:17:03: Aber hat er die ... Angehörigen der Überlebenden angeschrieben oder alle?

00:17:08: oder der der der Toten entschuldigen die Angehörigen der Toten.

00:17:13: Also das ist mir nicht bekannt.

00:17:14: Ich weiß nur von von tatsächem schwer verletzten Opfern.

00:17:20: Und das kann man aber einfach so aus dem Gefängnis Briefe schreiben und dann werden die abgeschickt.

00:17:24: Ja,

00:17:24: die dürfen ja nicht aufgehalten.

00:17:25: Ja, man hat ja praktisch als Untersuchungsheftling hat man ja das Recht erstmal, wie jeder andere Mensch auch, solange man nicht verurteilt ist und man keinen Verdunkelungsgefahr besteht.

00:17:39: Ja, also was weiß ich, wenn so ein Mafia-Boss seinem Untergebenen schreibt, hier bringen wir den um.

00:17:45: Dieser Brief würde sicherlich aufgehalten werden, aber wenn ... Wenn er

00:17:51: sich da noch darlegen will und dann

00:17:53: darlegen will, dafür gibt es halt keinen Gesetz, dass das untersagt.

00:17:58: Und da wird auf Bundesebene auch darüber diskutiert, ob man das ändern will.

00:18:05: Zumindest ist das, dass man die Opfer da besser schützen kann und sollte

00:18:09: auch.

00:18:10: Jetzt haben wir ja schon darüber ... Entschuldigung, würdest du noch was sagen?

00:18:13: Jetzt haben wir schon darüber gesprochen, warum wir jetzt auch ausführlich über die Opfer sprechen.

00:18:19: Wir reden ja überhaupt über den ganzen Anschlag, weil es diese Opfer gibt, weil so viel Leid verursacht hat.

00:18:25: Deswegen finde ich es auch wichtig, dass man sich anguckt, wie wurde mit denen umgegangen.

00:18:28: Jetzt habt ihr schon viel gesagt.

00:18:29: Es gibt finanzielle Entschädigungen, es gibt medizinische Hilfe im weiteren Sinn.

00:18:37: Wie ist denn euer Eindruck, euer Persönlicher vielleicht auch insgesamt, wurde mit den Opfern angemessen umgegangen insgesamt?

00:18:45: Also ich finde ja ... Und ich finde, oder was ich gehört habe ist, weil ich bin ja selber kein Opfer, deshalb kann ich nur von vom Hörensagen sprechen.

00:18:58: Aber mir ist nichts Gegenteiliges berichtet worden, sonst hätten wir es ja auch schon veröffentlicht.

00:19:03: Im Grunde ist das sehr gut gelaufen.

00:19:06: ... diese Nachbetreuung.

00:19:08: Also da hab ich jetzt ... ... oder ist du irgendwas ... ... zu dem Tellingsgerät.

00:19:12: Das muss ja gut gelaufen sein ... ... im Vergleich, also es gibt ja einen Vergleich ... ... das war ja der Breitscheidplatz, ... ... zweitausend ... ... weiß ich gar nicht wann das war, ... ... siebzehn oder ne?

00:19:22: Ich war so ein bisschen länger her, aber ich weiß ...

00:19:24: Ja, es ist jedenfalls schon länger her.

00:19:27: Da hat das ... ... ja, halt die ... ... das Kalt erwischt die Berliner.

00:19:34: Und da ist das eben nicht so gut gelaufen.

00:19:38: Und diese Fehler, die wollte man jetzt hier nicht wieder machen und deshalb haben die das also wirklich auch, denke ich, ganz gut gemeistert.

00:19:46: Es gibt ja da mittlerweile auch die Institutionen, die dann gleich da sind und für diese Fälle auch geschaffen wurden oder auf diese Fälle jetzt auch

00:19:54: eingesetzt sind.

00:19:55: Genau.

00:19:55: Richtig.

00:19:55: So Fall-Manager gibt es, wenn die das, also die haben die auch zufällig, also auch... Vorher, also ein halbes Jahr vorher oder so, auch ausgebildet, dass halt dann auch entsprechend Fallmanager da sind, die sich um die Menschen dann auch persönlich dann auch kümmern.

00:20:12: Und es gab ja auch ein öffentliches Gedenken.

00:20:15: Ich meine, das ist immer die Frage, wie viel das den Menschen bringt.

00:20:17: Aber Alexander, du hattest ja auch schon gesagt, du warst da, glaube ich, vor Ort.

00:20:21: Genau, es gab ein Gedenk Gottesdienst im Dom.

00:20:24: Ich meine, es war direkt am Tag nach dem Anschlag.

00:20:28: Und dann gab es immer auch private Initiativen mit Gedenkveranstaltungen in der Stadt.

00:20:33: Und was ich vielleicht nochmal ergänzen zu dem, was Matthias schon gesagt hat, sagen würde, ist, ich finde so in meiner persönlichen Wahrnehmung, dass zumindest die Institutionen hier in Magdeburg unabhängig voneinander sehr gut ineinander gegriffen haben, also dass das Land mit dem Opferhilfefonds, der aufgestockt worden ist, da sind die Kliniker, Uniklinikum, städtisches Klinikum, die sofort da waren, da waren die Hilfsorganisationen.

00:20:57: Also die gesamte Stadtgesellschaft war eigentlich präsent oder auf dem Plan, als das hier passiert ist.

00:21:01: Und hat versucht, sich einzubringen.

00:21:03: In der

00:21:03: Klinik war das nicht auch so.

00:21:04: Die sind dann alle noch vom Weihnachtsmarkt irgendwie oder so.

00:21:07: Alle noch zur Schicht erschienen, obwohl sie nicht durch das Taten ist.

00:21:09: Das

00:21:09: war total beeindruckend, dass die ... dass die Krankenschwester ... Also, es waren mehr Krankenschwestern dann am Ende wohl dann da, weil ... weil die Bereitschaft so groß war.

00:21:23: Die kamen also alle wieder vom Dienst zum Dienst und das war schon beeindruckend, das stimmt.

00:21:31: Unglaubliche Hilfe.

00:21:33: Okay, dann glaube ich haben wir die Opfer

00:21:36: jetzt

00:21:37: weitestgehend behandelt und angeguckt, wer dazu schaden gekommen ist und wie es mit ihnen weiterging.

00:21:44: Genau, nächste Woche.

00:21:45: Dann folgt Folge drei.

00:21:47: Da geht's dann um den Täter.

00:21:48: Wir haben es jetzt ja schon ein bisschen anklingen lassen, um wen's da geht.

00:21:51: Da werden wir uns dann intensiver mit TALEP A beschäftigen.

00:21:55: Und auch versuchen, rauszufinden, was du angesprochen hast, Alexander.

00:21:57: Also, was, warum ist das passiert?

00:22:01: Ja, genau.

00:22:01: Was

00:22:02: kann vielleicht die Motivation gewesen sein?

00:22:03: Was wissen wir über ihn?

00:22:05: Aber ja, so weit erst mal vielen Dank an euch beide.

00:22:09: Genau, wir hören uns noch einmal in einer Folge, nicht in der nächsten Woche, sondern ... In drei Wochen erst in der letzten Woche.

00:22:14: Bis dahin, tschau,

00:22:25: tschau.

00:22:32: Tschüss.

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